Wenn sich am späten Nachmittag des 1. Weihnachtstages fünf gutgelaunte Rentnerehepaare mit Reisekoffern und Riesentaschen und zum Teil mit Integralhelmen bewaffnet in der Aérogare auf Findel treffen, liegt was in der Luft. Ein ganzes Jahr lang wurde an einer echten Traumreise mit allen erdenklichen Superlativen geplant, gebastelt, berechnet, gefeilt und umgeändert, gekürzt, neuberechnet und auf die Navis geladen. Es war alles perfekt durchorganisiert, 7 Motorräder, ein Begleitfahrzeug mit Anhänger, mehrere Transfers, 4 Safaris und sämtliche Hotels waren gebucht und nach einem frustrierenden und kostspieligen Intermezzo beim Check-In gingen dann alle planmäßig in die Luft. Erst mal mit der kleinen Swiss nach Zürich und 2½ Stunden später mit dem großen Bruder über Nacht nach Johannisburg. Ein Abendessen, 3 Filme und ein Frühstück später, Ankunft in Johannisburg. Treffen mit den zwei weiteren jungen Rentnern, die am Vortag bereits mit einer anderen Airline per Businessclass hier ankamen, Geldwechsel, SIM-Karten-Kauf und Entgegennahme des H1 (Support-car), dann Aufteilung der Teilnehmer sowie des Gepäcks auf die beiden Fahrzeuge und Abfahrt nach Pretoria zum Motorradvermieter. Alles stand bereit, Papierkram erledigen, Visa-Karte vorlegen, unterschreiben, umziehen, Navi anbringen, Route starten und ab geht die wilde Fahrt.
Sch… schon passiert, Linksverkehr, verflixt und zugenäht, … steht auch noch „Keep Left“ auf der Frontscheibe! Die erste, recht kurze Etappe führte uns über knappe 60km (davon 25km Gravel Road) in die Kwala Game Lodge. Nach dem späten Mittagessen ging es dann für gute 3 Stunden auf die 1. Safari. Höhepunkt kurz vor Sonnenuntergang: eine Nashornfamilie.
Am nächsten Tag fuhren wir in die Provinz Limpopo, die nördlichste Region Südafrikas, durch die Strydpoortberge zum Ebenezer Dam. Eine eher ruhige Etappe mit etwas über 300km (davon etwa 20 Gravel Road) und es blieb noch ausreichend Zeit für ein ausgiebiges Bad im Pool und einige Drinks auf der schönen Terrasse.
Über Tzaneen und den Abel Erasmus Pass (1250m) ging es am darauffolgenden Tag in die Provinz Mpumalanga, das Land der aufgehenden Sonne, Südafrikas östlichste Region, und somit in den Blyde River Canyon.
Über die Panorama Route (R532) fuhren wir nacheinander zu den 3 Rondavels, Low Veld View, Bourke's Luke Potholes, den Berlin Falls, den Lisbon Falls und den Aussichtspunkten God's window und Wonderview, bevor wir über Graskop das Royal Hotel im alten Goldgräberstädtchen Pilgrim‘s Rest ansteuerten.
Der Weg ins Königreich Eswatini (ehemals Swasiland), die Schweiz Südafrikas, führte uns am nächsten Morgen erst mal über den Robbers Pass nach Lydenburg und dann über den Long Tom Pass (2125m - benannt nach der sich hier befindlichen 155mm Long-Tom-Kanone, die hier im 2. Burenkrieg zum Einsatz kam) nach Nelspruit.
Gleich hinter Barberton ging es dann durch die Makhonjwa-Berge, eine der ältesten geologischen Strukturen unseres Planeten, weiter zum Grenzübergang Josefsdal (ZA)/Bulembu (SZ) Swasiland, seit 2018 offiziell Königreich Eswatini. Wie nicht anders erwartet beanspruchen die Grenzformalitäten, hüben wie drüben, ihre Zeit. Aber dann ging es los und die erste wahre Offroad-Strecke stand an. Die 20 km über die MR20 nach Pigg’s Peak im „Highveld“ waren eine erste kleine Herausforderung, weitere sollten in den nächsten Wochen folgen. Wegen gewaltiger Regenfälle musste die Nachmittagsetappe dann etwas abgekürzt werden. Unser Begleitfahrzeug hatte an den Grenzpassagen bedeutend größere Schwierigkeiten und lief erst bei Sonnenuntergang in der Matenga Lodge ein.
Aus den Bergen Swasilands hinunter nach KwaZulu-Natal, so war die nächste Etappe beschrieben. Wir mussten zurück nach Südafrika via Grenzübergang Lavumisa (SZ)/Golela (ZA) und 1 x um den riesigen Pongolapoort-Stausee herum, um so über Jozini, wo gerade Markttag war, zum Tembe Elephant Park zu gelangen.
Nach dem Lunch stand dann unsere zweite Jeep-Safari an und wie der Parkname es bereits verrät sind die Elefanten hier Programm. Wir bekamen aber auch jede Menge Böcke (Gazellen, Kudus, Springböcke u.Ä.) sowie Giraffen vor die Kamera. Danach duschten wir unter freiem Himmel, übernachteten in Luxus-Zelten (zusammen mit Ameisen und Geckos), lauschten den Geräuschen der Wildnis und wurden am Morgen zeitig von Affen geweckt, die übers Zeltdach huschten oder in den Bäumen turnten. ../..
Alain BURG
Natürlich ging unsere abenteuerliche Reise durch Südafrika weiter ...... lesen Sie weiter....
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