Unsere BERLINREISE mit Weksbesichtigung und mehr ...!

... oder d’Roud Léiwen op Besuch beim Berliner Bier.
 
Früh, sehr früh mussten sie raus, die 25 Teilnehmer dieser vielversprechenden und langersehnten ´Studienreise´ nach Berlin. Eine kleine Abordnung stand schon um 04:40 Uhr früh beim Reiseunternehmen auf ´Bommelscheier´ auf der Matte und staunte nicht schlecht als hier erklärt wurde, dass gerade ´unser´ Busfahrer an diesem Morgen durch Abwesenheit glänzte. Mit 20-minütiger Verspätung, einer gewissen Nervosität und einem in letzter Minute herbeigerufenen «Ersatzfahrer» ging es dann im Eilschritt Richtung P&R Howald, wo die übrigen Mitreisenden schon ungeduldig warteten. Binnen weniger Minuten waren alle (Mann, Frau & Gepäck) an Bord und schon rollte der Bus weiter Richtung Saarland. Einige Minuten hatten wir schon wieder wettgemacht, und so konnten wir uns sogar noch einen Abstecher durch die saarländische Hauptstadt leisten. Nein, der war nicht wirklich geplant, wollte uns der Fahrer doch tatsächlich zum Flughafen nach Saarbrücken bringen. Saarbrücken oder Zweibrücken, das kann man schon mal verwechseln, vor allem wenn man am frühen Morgen für einen Kollegen einspringen muss und die Reiseroute, wenn überhaupt, nur flüchtig einstudieren konnte. Aber auch das war kein Problem, schliesslich hatten wir genug ortskundige Reiseleiter(innen), Wegweiser(innen) und Kartenleser(innen) an Bord. Die wenigen Kilometer von Saar- nach 2-Brücken schafften wir im Handumdrehen und der recht niedliche Flughafen war, dank guter Beschilderung, auch schnell gefunden. Ab hier lief dann alles wie geschmiert. Nach einem ungewohnt unkomplizierten ´Check-Inn´ enterten wir das, in attraktivem grau gestrichene, Flugzeug der ´Chicken-Wings´, einer Tochtergesellschaft der ´Lusttranse´ und knapp eine Stunde später fielen wir in Berlin ein. Am Flughafen Berlin-Schönefeld wartete schon, der als ´Burg/Voyages´ ausgeschilderte BVB-Bus, (nein, nicht der von Borussia Dortmund, der von Bus-Verkehr-Berlin) und brachte uns unverzüglich in die City zu unserem Hotel. Unterwegs gab es dann, vom sehr aufgeschlossenen Busfahrer, selbst Biker, unentgeltlich einige gute, äusserst interessante Tipps und Informationen. Als er erfuhr, dass wir am Nachmittag das BMW-Motorradwerk besuchen wollten, tat ihm leid dass er Frühdienst hat und einer seiner Kollegen uns am Nachmittag dorthin fährt. Er selbst war noch nie im Werk und wäre liebend gern mit uns dorthin gefahren. Der ´Check-Inn´ im Hotel ADREMA ging ebenfalls recht schnell über die Bühne, nur einige Paare hatten Pech, denn 3 Zimmer waren leider noch nicht bezugsfähig. Inzwischen quälte uns der Hunger, wir waren schliesslich schon viele Stunden unterwegs, und so stürmten wir in zwei grösseren Gruppen das nahe gelegene Restaurant „Maharadsch“ und bestellten uns farbige, zum Teil feurige indische Spezialitäten mit unaussprechlichen Namen. Wenn das bloss gut geht. ... Es war köstlich. Beim nächsten Programmpunkt waren dann alle über-pünktlich und so sassen 25 Mann schon vor der eigentlich geplanten Abfahrtszeit im BVB-Bus und fieberten (fast alle) der anstehenden Werksbesichtigung entgegen. Viele waren ja genau deshalb nach Berlin gereist, oder? Und so standen wir auch schon um 13.30 Uhr in Berlin-Spandau, vor Tor 1 des BMW-Motorradwerkes und schossen die traditionellen Erinnerungsfotos. Wir sollten abgeholt werden, waren aber viel zu früh, wir müssen noch warten, warten, .. warten. Jetzt könnten die uns aber allmählich rein lassen, wohl nicht ganz so pünktlich die Kollegen.  
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Langsam macht sich bei den ersten schon wieder etwas Nervosität bemerkbar. Endlich, nach einer viel zu langen Wartezeit dürfen wir rein ins BMW-Wunderland. Kurze Begrüssung, kleine Vorschau, einige Anweisungen, Kameras und Fotoapparate abstellen, Hörapparate anlegen, Stöpsel ins (ans) Ohr, richtigen Kanal wählen, richtige Lautstärke einstellen und auf geht’s, in 2 Gruppen hinter 2 Führern rein ins „Allerheiligste“. Zuerst zeigt man uns wie die diversen Motoren zusammengeschraubt werden. Im Nebengebäude, zwei Stockwerke höher dann, wie nach und nach, das ganze Motorrad entsteht und am Ende, nach weniger als 2 Stunden, praktisch fahrbereit vom Haken genommen wird. Nach einer Überprüfung und einem ersten Fahr-Test geht’s dann weiter zur Verpackungs- und Versandabteilung. Hier in Berlin werden alle BMW-Motorräder (alle Modelle) gebaut und dann ab hier in die ganze Welt versandt. Das Interessante, es gibt nur ein „Band“ und die diversen Modelle kommen durcheinander, bunt gemischt an den einzelnen Monteuren vorbei. Eine graue R, dann eine „normale“ rote GS vor einer roten GS-Adventure mit Stollenreifen, dann eine schwarze GS, dann 2 RT und wieder eine GS, diesmal aber in blau. Also die unterschiedlichsten BMW-Modelle mit jeweils unterschiedlicher Ausstattung, genau nach dem jeweiligen Kundenwunsch auf einem Band. Es waren (fast) für uns alle, drei äusserst interessante, beeindruckende und informative Stunden im BMW-Motorradwerk. Danach trauten wir uns dann in Berlins Unterwelt und studierten hier erst mal Fahrpläne und Tarife von S- und U-Bahn. Dann galt es das richtige und passende Ticket zu ziehen, Tageskarte, Gruppenkarte oder Einzelfahrt, das war hier die grosse Frage. Bis alle das passende Ticket hatten waren die 2 ersten Züge bereits durch. Gott sei Dank kamen diese hier aber im 3 bis 5 Minutentakt. Mit U- und anschliessend auch gleich noch S-Bahn gelangten wir zum Alexanderplatz wo wir uns mit einem leckeren Eis auf die geplante Besichtigung der Eisskulpturen-Ausstellung „Alexa on Ice“ einstimmten. 
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Arschkalt war’s kurze Zeit später im Thermozelt, ganze 8° Grad minus, aber beeindruckende Skulpturen von Sehenswürdigkeiten aus der ganzen Welt konnten wir hier bestaunen. Dies war eine einzigartige, absolut sehenswerte, wenn auch recht kalte Angelegenheit und so kam der anschliessende Besuch, im eigens hierzu vorreservierten Restaurant, „12 Apostel“ gerade recht. Ein absolutes Szene-Restaurant, unter den Bögen der S-Bahn gelegen, nur gut, dass wir unsere Tischreservierung schon im Voraus getätigt hatten. Pizza oder Pasta war hier die Frage, eins stand aber schon im Voraus fest, etwas Warmes braucht der Mensch. Und so wurde meist eine der 12 verschiedenen Steinofen-Pizzen, welche jeweils den Namen eines Apostels tragen, bestellt. Sehr schmackhaft und vor allem warm, und das Ganze in diesem einzigartigen, düsteren, fast schon kitschig anmutenden Rokoko-Barock, Rahmen, und unter dem Donnern der über uns vorbeirauschenden S-Bahnen. Etwas eigenartig, lustig, aber vor allem originell, kam auch dieser Restaurantbesuch allgemein gut an. Danach liessen sich dann fast alle, wohl ernährt, warm und zufrieden mit einem der unzähligen Berliner Taxis bequem ins Hotel chauffieren. Mit einem kleinen Schlummertrunk in der Hotelbar endete ein gelungener erster Tag.
Der Samstag stand zur freien Verfügung, ein Programm war nicht vorgesehen und so war Shopping angesagt. Es bildeten sich gleich 2 grössere Gruppen, 3 Zweierteams und einige wenige Einzelkämpfer, die dann in unterschiedliche Himmelsrichtungen davon strömten und Berlin unsicher machten. Ein grösseres Team von 10 Kämpfern, die Shopping-Gruppe, eroberte erst den Kurfürstendamm und nach einer kleinen Stärkungs- und Verschnaufpause im Hard-Rock-Café, anschliessend auch noch das KaDeWe (Kaufhaus des Westens).  
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Eine kleinere Gruppe, die Motorradfreaks, fuhr mit der S-Bahn zum Messegelände und stattete den Berliner Motorrad Tagen (BMT) einen Besuch ab und sammelte hier fleissig Prospekte, (was zumindest preiswerter war als die Shopping-Tour). Die Zweierteams und Einzelkämpfer besuchten Bauwerke, Ausstellungen, Museen, Monumente oder sonstige Sehenswürdigkeiten in Berlin. Sicherlich kam aber jeder auf seine Kosten und alle hatten am späten Nachmittag „d’Schong voller Feiss“.
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Mehr als die Hälfte der Gruppe fuhr dann am Abend noch mit Bus und U-Bahn zurück in den Ostteil der Stadt, wo wir im Theater am Potsdamer Platz das Musical „Mamma Mia“ besuchten.  Ein wirklich schönes, lustiges und anregendes Musical mit vielen bekannten, weltberühmten Songs der Pop-Gruppe ABBA. Alle waren der gleichen Meinung, eine schöne Show, eine klasse Darbietung, ein absolutes Muss. Nach diesem kulturellen Highlight mussten wir uns alle erst mal wieder stärken und so fuhren wir mit der U-Bahn zum Bahnhof-Zoo, wo wir unsere Gaumen und Mägen zu jener fortgeschrittenen Stunde dann noch mit frittierten Hähnchenleckereien aus Kentucky oder einer echten Berliner Curry-Wurst kulinarisch verwöhnten (resp. überfüllten). Der Abend endete für die Standhaftesten erst gegen 03.00 Uhr morgens (Sommerzeit) in der Hotelbar, schliesslich mussten unsere Uhren um genau 02.00 Uhr auf 03.00 Uhr vorgestellt werden und da wir nicht schon wieder um die Zeit aufstehen wollten, hielten wir kurzerhand gleich die Stellung bis zu dieser frühen Morgenstunde und zum bitteren Ende. 
Am Sonntag war dann erst mal Ausschlafen angesagt und nach und nach trudelten die meisten erst kurz nach 10.00 Uhr, aber gerade noch rechtzeitig zum Frühstück ein. Bis 12.30 Uhr blieb noch genügend Zeit, um die Koffer zu packen, das Zimmer zu räumen und die Hotel-Bar- oder Mini-Bar-Rechnungen zu begleichen. Um genau 12.15 Uhr war dann Reiseleiter, Günther zur Stelle und keine 5 Minuten später fuhr dann auch schon unser Bus vor. Die geplante Stadtbesichtigung konnte beginnen. Schnelles Abzählen im Bus 1,2,3, … 22, 23, 24, ..!? keine 25 !? Einer fehlt! Wo ist Albert B? Keiner wusste es, niemand hatte ihn gesehen. 2, 3 Telefonanrufe, nicht erreichbar, Nachfrage im Hotel, nicht mehr auf dem Zimmer, hat bereits ausgecheckt, ist weg, was nun? Die Zeitvorstellung war wohl das Problem, er wird wohl noch auf Winterzeit programmiert sein, wir konnten aber unmöglich eine ganze Stunde warten. In der Hotelrezeption wurde schnell noch eine Notiz hinterlegt und die geführte Stadtbesichtigung konnte endlich beginnen. Annähernd 4 volle Stunden erzählte uns Günther, unser Führer, alle wichtigen historischen wie politischen Anekdoten über Berlin. Unzählige Sehenswürdigkeiten wurden angefahren, bestaunt und geknipst, Schloss Charlottenburg, Gedächtniskirche, Reichstag, Gendarmenmarkt und natürlich das Brandenburger-Tor - … - … -
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Plötzlich klingelte das Telefon, Albert war dran, total aufgeregt erzählte er von seiner Funkuhr und fragt, wo wir denn alle seien. Wenige Minuten später holten wir ihn mit dem Bus vor dem Hotel ab und er war sichtlich erleichtert als er uns erblickt. Naja, Funkuhren sind wohl auch nicht das Wahre. Wir setzten unsere Stadtbesichtigung fort und arbeiteten uns jetzt langsam durch den Ostteil Berlins vor. Alles beeindruckende Monumentalbauten, zum Teil aber noch renovierungsbedürftig, und dann natürlich auch noch einige wenige (die letzten) Teile der „Mauer“ die diese Stadt während knapp 30 Jahren in eine West- und eine Osthälfte teilte. Zeitzeuge & Symbol des „Kalten Krieges“. Auf den meisten Strassen wird der ehemalige Verlauf der Berliner Mauer heute durch eine in die Strasse eingelassene Doppelreihe Kopfsteinpflaster markiert, um so zu verdeutlichen, wie damals die Grenze mitten durch die Stadt verlief.
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Gegen 16.30 Uhr verabschiedeten wir unseren Guide und knapp 20 Minuten später fuhren wir dann auch schon am Flughafen Berlin-Schönefeld vor. Ein Dankeschön an den Busfahrer und auf ging’s zum Check-Inn. Pünktlich um 18.30 Uhr startete die Maschine durch und knapp eine Stunde später waren wir bereits wieder in Zweibrücken gelandet. Die bange Frage, ob der „Sales-Bus“ diesmal pünktlich an Ort und Stelle ist, konnte Gott sei Dank gleich mit JA beantwortet werden. Auf direktem Wege ging’s zurück nach Luxemburg, wo wir schon einliefen bevor der Spinnenmann das Böse besiegt hatte.
Alle waren einer Meinung: dies war ein absolut gelungenes, nahezu perfektes Wochenende, mit einem tollen Programm. Den Teilnehmern wurde so manches geboten, es herrschte innerhalb der Gruppe eine gute, gelassene Stimmung und alle erklärten sich bereit, bei einer nächsten, ähnlichen Reise gleich wieder dabei zu sein.    
 
Alain BURG