: Am langersehnten 6. Juli ist leider auch das schlechte Wetter pünktlich am Abfahrtspunkt in Schengen und so werden die ersten 400 km auf deutschen Autobahnen einfach in Begleitung des Regens abgespult. In Richtung München wir das Wetter langsam wieder besser und so steigen wir schlussendlich in Garmisch trocken vom Bock. Der Besuch der BMW Biker Days lohnt sich wie immer. Neben Reise-infos rund um die Welt, Spezial-anfertigungen, einer Stuntshow und unzähligen teuren Teilen, die man nicht wirklich unbedingt braucht, gibt es auch eine Offroad-Stecke, wo man die neuen X-Modelle ausprobieren kann. Bis man endlich an die Reihe kommt kann man schon locker die eine oder andere Portion Schweinshaxen verzehren. Der Besuch im BCE Zelt ist natürlich ebenfalls eine Pflichtübung.
Tag 3: Postojna ist das Ziel des heutigen Tages. Und so geht es ab Tröpolach in Österreich in wenigen Minuten über den Nassfeldpass, für einen kurzen Abstecher nach Italien und von dort gleich weiter über den Predilpass nach Slowenien. An der Grenze angekommen fragt uns der lustige Grenzposten was wir hier in Slowenien wohl anstellen wollen. Kleiner Scherzkeks. Unschwer zu erkennen was wir hier vorhaben. Nächster Gag des Tages ist die Tatsache, dass ab der slowenischen Grenze die Navigationssysteme keine Karte mehr anzeigen und wir wieder auf die gute alte Papierkarte zurückgreifen, um zur aufregenden Mangartstrasse zu finden. Durch die 5, bis zu 300m langen unbeleuchtete Tunnels hoch zur Lahnscharte und wieder runter.
Einfach super, genau wie das Soca-Tal und der Vrsic-Sattel kurze Zeit später.
Tag 4: Nach einer netten Dorffeier am Vorabend ist das Frühstück an diesem Morgen nicht gerade der Hammer. Es verspricht heute heiß zu werden und wir wittern schon die Meeresluft, welche uns bald entlang der Mittelmeerküste erwartet. Doch zuerst kommt noch ein kleiner Abstecher nach Predjamski Grad mit seiner sicherlich sehenswerten, in den Felsen gebauten Festung. Ab hier geht es dann, über die kroatische Grenze weiter nach Pula, dem südlichsten Zipfel der Halbinsel Istriens. Tolle Strecke, verführerisch duftendes Spanferkel an jeder Ecke, malerische Fischerdörfchen und die Temperatur steigt weiter.
Tag 5: Heute ist Sightseeing angesagt. Stadtplan gibt es im Hotel und unser Fortbewegungsmittel ist heute das Taxi. Pula ist wie eine Zeitreise zu den alten Römern.
Zu besichtigen gibt es so Einiges. Unser Augenmerk richtet sich zuerst auf das noch gut erhaltene Kolosseum, welches locker 20.000 Zuschauer fassen konnte; aber der römische Tempel im Stadtzentrum zieht ebenfalls viele Besucher an.
Tag 6: Der heutige Tag bringt uns in den Plitvitzer Nationalpark. An der Küste der Kvarner Bucht entlang fahren wir zur Fähre. Über die Inseln Cres und Krk geht es dann Richtung Senj. Bei 36 Grad verlassen wir dort die Küstenstraße und biegen ins Landesinnere ab. In den Dörfern entlang der Strecke sind die Kriegsschäden hier noch deutlich sichtbar. Zerschossene Häuser sind zum Teil überhaupt nicht mehr bewohnt. Innerhalb kürzester Zeit haben wir nur noch 12 Grad und es fängt auch noch an zu regnen. > Regenkombi! Ein weiteres Highlight dieser Tour.

Tag 7: Schwein gehabt. Ein französischer Biker-Kollege aus Metz erzählt uns, dass er die Seen nicht besichtigen konnte da es am Vortag aus vollen Rohren regnete.
Bei Sonnenschein und blauem Himmel steigen wir in den Nationalpark ein und laufen locker 5 Stunden entlang der unzähligen Wasserfälle und über die vielen Ebenen, wo ein See in den Nächsten fließt.
Am Nachmittag macht es keinen Spaß mehr. Zu viele Touristenbusse kommen von der Küste hoch, um eine Unmenge an Menschen auf die Plitvitzer-Seen loszulassen. Zurück zum Hotel.
Ein paar von uns entscheiden am Nachmittag kurzfristig noch eine Spritztour zu machen und auf die Bikes zu steigen, um die Gegend zu erkunden. Am Grenzposten von Bosnien-Herzegowina ist dann aber Endstation.
Tag 8: Unsere Route führt uns wieder gegen Norden. Zwischenstation ist erneut Postojna, wo wir gegen Abend eine der größten Tropfsteinhöhlen Europas besuchen.
Tag 9: Ab in die Dolomiten.
Passo Tre Croci, Passo Giau, Pordoi, Sella, Gardena und Würzjoch, you name it, we drive it.
Kurven à gogo. Guy müsste jetzt die Bremsbacken wechseln.
Tag 10: Weiter gehts, bergauf, bergab, Jaufenpass, Timmelsjoch, Silvretta-Hochalpenstrasse, Arlberg, Flexen-Pass und Hochtannbergpass. Nun müsste auch Gilbert die Bremsbacken wechseln. Unser vorletzter Tag endet in Faschina, im Gasthof von Stefan Madlener (www.sonnenkopf.at), ein Biker aus Leidenschaft und wir geniessen den Sonnenuntergang im Bregenzerwald, indem wir ein kühles Bierchen trinken, das aus einem Moto-Guzzi Block gezapft wurde. Danke Stefan.
Tag 11: Durch Donautal und Schwarzwald zurück nach Hause. Eine schöne Tour geht heute endgültig nach 3.750 km an den Backen zu Ende. Leider. Doch dafür gibt es nächstes Jahr wieder eine XXL-Tour, und zwar Richtung Norden.
Gerry SCHEIWEN