Saisonstart im Duro-Tal

Der diesjährige Saisonstart führte, auf angemieteten BMW Motorrädern, von Porto, an der Atlantikküste aus, durchs Douro Tal, bis nach Spanien und wurde zu einer unvergesslichen Tour, komponiert, arrangiert und dirigiert vom Maestro Alain.
Das Besondere an diesem Tal sind die über Jahrhunderte zum Weinanbau erschaffenen Kulturlandschaften. Hier gilt: „der Weg ist das Ziel“, denn nicht die Städte oder Dörfer, sondern allein die Landschaft ist hier Gegenstand des touristischen Interesses. Bis weit hinauf in die entlegensten und steilsten Winkel des Tals haben Generationen das Land terrassiert, um jeden Zentimeter der fruchtbaren wie kargen Landschaft mit Weinreben zu bepflanzen.  
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Eine Wohltat für die Seele ist es, auf den stillen und einsamen Sträßchen durch die Weinberge zu fahren und hinter jeder der unzähligen Kurven aufs Neue einen atemberaubenden Ausblick ins Flusstal hinab werfen zu können. 
Das Douro-Tal lässt sich in das westlich zu Porto hin gelegene untere Douro-Tal und das weiter östlich, zur spanischen Grenze hin gelegene obere Douro-Tal (Alto Douro) unterscheiden. Während das Tal im Westen noch stärker bewohnt und deutlich grüner ist, wird die Landschaft in Richtung Osten einsamer und immer karger.
Unabhängig davon ist das Tal durchgehend intensiv mit Weinreben bepflanzt. Im Westen wachsen vor allem die Trauben für den „Vinho Verde“, im Osten dagegen die Reben für den Portwein. Etwa in der Mitte und damit in der Übergangszone der beiden Regionen liegt Péso da Regua, die einzige größere Stadt in diesem wunderschönen Tal. Touristisch kann man im Übrigen noch zwischen der nördlichen und der südlichen Talseite des in Ost-West-Richtung verlaufenden Flusses unterscheiden, die nur durch wenige Brücken miteinander verbunden sind. Attraktiver ist wegen der Südlage natürlich die Nordseite. Das ganze Tal ist UNESCO-Weltkulturerbe.
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Nachdem wir am Samstagnachmittag pünktlich in Porto gelandet waren, konnten die Fahrer in Motorradkluft sogleich per pedes zum Motorradverleiher Hertz stiefeln, um die Bikes in Empfang zu nehmen. Dies war überaus gut organisiert, denn die Dokumente mussten nur noch unterschrieben werden und jeder hatte seine 1250er oder 700er GS. Und dann das große Staunen: alle hatten brandneue oder fast neue Maschinen bekommen, alle ausgestattet mit Top Case und Seitentaschen. Die Damen kümmerten sich derweil um Gepäck und Mietwagen und fuhren ins Hotel. Nach einem letzten Check fuhren auch wir los und waren nach wenigen hundert Metern auch schon durchnässt, denn gleich nach unserer Abfahrt hatte es angefangen so richtig zu regnen. Nach einer kurzen Irrfahrt - denn nur einer von uns hatte sein GPS montieren können - konnten wir dann durch den abendlichen Berufsverkehr unser Hotel Vilà Galé Ribeira, direkt am Douro gelegen, erreichen. Hier wurden wir bereits von unseren Damen erwartet. Nachdem jeder die Tiefgarage gefunden hatte, wurden sogleich alle GPS Geräte an den Motorrädern angebracht.
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Am Sonntagmorgen ging es zeitig los. Die Motorradtaschen waren gut gefüllt und die leeren Reisekoffer konnten wir bis zu unserer Rückkehr im Hotel stehen lassen. Der erste Tag hatte es bereits wirklich in sich und lief, wetterbedingt, nicht ganz so ab wie geplant. Die Route führte uns zuerst nördlich am Douro vorbei um uns dann über eine der seltenen Brücken, über die “Hell Portal Gate” Route nach Süden, Richtung Monte Espiunca zu leiten. Die Gegend sowie die Straße sind einmalig, allerdings war die Sicht, als wir dort oben in den Wolken umherirrten, fast null, es war kalt und es regnete, ja sogar leichter Eisregen war dabei. Das hatten wir hier im Süden Europas nun wirklich nicht erwartet. Da wir in dieser eher kargen Gebirgslandschaft kein Restaurant finden konnten, um uns aufzuwärmen, zu trocknen und zu Mittag zu essen, wurde die Tagesroute auf die Hälfte gekürzt und es ging gleich zum Hotel Vista Alegre in der Nähe der Stadt Castel de Praira. Das Hotel wurde kürzlich komplett renoviert, teilweise sogar neu gebaut, in einem sehr modernen Stil, mit sehr viel Glas und einer fantastischen Aussicht auf den Fluss und die gegenüberliegenden Weinberge, denn annähernd die ganze Außenwand ist aus Glas. Der Aufenthalt in diesem Hotel ist ein Erlebnis.
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Am nächsten Morgen fuhren wir erst mal über die Gebirgsstraßen des Montemuro, wo rechts und links der Strasse noch Schnee lag, in Richtung Castro Daire. Nach einem typisch portugiesischen Mittagessen im urigen Restaurante „Recanto dos Carvalhos“ im kleinen Bergdorf Gralheira-Cinfaes ging es umgehend wieder in die tiefergelegene und dadurch auch wärmere Gegend, am Ufer des Douros entlang, nach Lamego. Lamego ist eine Stadt im Distrikt Viseu und Sitz eines katholischen Bistums. Vom schönen Hauptplatz aus führt eine eindrucksvolle barocke Freitreppe mit 686 Stufen auf einen Hügel, auf dem sich die Rocaille-Wallfahrtskirche befindet.
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Das abschüssige Gelände betont die Grandezza der Anlage, die vom dicht bewaldeten Park Santo Estevão mit mystischen Wegen und Gartenanlagen umgeben ist. Wir sind aber nicht die 686 Stufen hochgelaufen oder hochgefahren, sondern über einen Weg durch die Parkanlage, immer schön hinter einem Touristenbus her getuckert. Absolut lohnenswert war auch noch der Abstecher ins Örtchen Ucanha, dessen historischer Ortskern ganz unter Denkmalschutz steht. Der Turm aus dem 12. Jh. direkt an der mittelalterlichen Brücke über den Fluss Varosa (Zufluss des Douro) sind absolut tolle Fotomotive. 
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Den Abend und die Nacht verbrachten wir im Hotel Vilà Galé Collection Douro, gegenüber der Stadt Peso Da Regua, der größten Stadt am Douro.  Hier beginnt die Region des Alto-Douro.
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Am nächsten Morgen fuhren wir wieder auf schönen Straßen mit wenig Verkehr durch gefühlte tausend und eine Kurve in Richtung Spanien, vorbei an der Stadt Vial Nova de Foz  Côa. Nach einer Tagesetappe von fast 380km und einer Ehrenrunde durch die alte Festungsstadt Almeida kamen wir am späten Nachmittag an unserem Hotel in Aldea del Obispo an und staunten nicht schlecht: Das Hotel Eurostar Fuente de la Conception ist eine richtig alte, sternenförmige Festungsanlage. Schon am Eingang zum Hotelgelände wehten BMW-Fahnen und ein Schild zeigt an “BMW rechts“ alles andere, auch BMW-Motorräder links! Was hatte es denn damit auf sich? BMW Motorräder, das waren logischerweise wir, oder waren noch andere BMW-Fahrer hier? Schnell stellte sich heraus, dass BMW an diesen Tagen, hier in der Anlage, zwei neue Automodelle vorstellte, den SUV X7 und den Cabrio Z4.     
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Die Idee eine solche Festungsanlage in ein Hotel umzufunktionieren ist bestimmt eine interessante Herausforderung, aber technisch schwer realisierbar und das spürten wir recht schnell. Bei einer Außentemperatur von 5 bis 8 Grad, hier im spanischen Gebirge ist es fast unmöglich die Zimmer mit kleinen elektrischen Heizlüftern aufzuheizen, denn diese sind eigentlich umgebaute Mannschaftsräume einer alten Kaserne und befanden sich im äußeren Befestigungswall, der angesichts der bestehenden Temperaturen nur Kälte ausstrahlte.
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Hinzu kam, dass nicht immer warmes Wasser verfügbar war, eine technische Panne die aber behoben werden konnte. Trotz allem waren auch diese zwei Übernachtungen ein einmaliges Erlebnis und eine Erfahrung wert. Bei sommerlichen 30 Grad ist es hier sicherlich sehr angenehm, also nächstes Mal kommen wir im Sommer hierher.                         ../.. 
Claude HILBERT 
Natürlich ging unsere Tour durch das Douro-Tal noch etwas weiter und endete mit einer ausführlichen Stadtbesichtigung in Porto ....
 
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