Der Vierwaldstättersee, ein von Bergen der Voralpen umgebener See in der Zentralschweiz (114 qkm groß und max. 214 m tief) war das Reiseziel unserer 14-köpfigen Biker-Truppe, die am verlängerten Wochenende des luxemburgischen Nationalfeiertages, im etwas in die Jahre gekommen, aber trotzdem charmanten Hotel SEEBLICK, für drei Nächte logierte.
Covid-19, auch hier in aller Munde, aber für Schweizer Verhältnisse doch ziemlich locker behandelt, war dann wohl auch die Hauptursache dafür, dass wir fast die alleinigen Gäste des Hotels in ausgezeichneter Lage und mit grandioser Aussicht waren.
Die Anfahrt erfolgte in zwei Gruppen. Eine erste wählte die Option „einen Tag früher los mit Übernachtung im Schwarzwald“, die Andere fuhr mit Tourguide Claude M. eine Route durchs Elsass und die Vogesen und dann auf der deutschen Seite des Rheins weiter Richtung Schweiz.
Großes Wiedersehen war dann am Samstagabend im Hotel, wo wir während unseres Aufenthalts sehr adrett logierten und auch absolut korrekt beköstigt wurden. Beim Briefing, am ersten gemeinsamen Abend, wurden dann auch die Strecken für die nächsten beiden Tage besprochen.
Für den nächsten Morgen (Sonntag) standen Oberalp-, Lukmanier und Gotthard-Pass auf dem Programm, letzterer natürlich über die alte gepflasterte „Val Tremola“ Kopfsteinstrecke, immer wieder ein Muss.
Für den Nachmittag war dann noch die traditionelle „Schleife“ über Furka-, Grimsel- und Susten-Pass angesagt! Es war Wochenende und wegen des guten Wetters waren natürlich entsprechend viele Biker, Camper, Radfahrer und Cabrio- wie Sportwagenfahrer unterwegs.
Natürlich waren an solch einem schönen Sommertag auch die Gesetzeshüter nicht untätig und mussten bei verschiedenen Akteuren durch Verteilen von Strafzetteln für Recht und Ordnung sorgen. Es war zugegebenermaßen, nach der viel zu langen Abstinenzzeit, bei den optimalen, nahezu perfekten Bedingungen, auf solch verlockenden Strecken mit geilen Kurven und griffigem Asphalt, aber auch äußerst schwierig, sich permanent im Zaun zu halten. Die Streckenlänge betrug an diesem Tag über 370km und das bei bestem „Biker-Wetter“, ... was will man mehr.
Tag 3: Da die Strecke über den Pragelpass, vorbei am malerisch gelegenen Klöntalersee, am Wochenende für Motorräder gesperrt ist, musste dieser dann am Montag in Angriff genommen werden. Aber erst setzten wir am frühen Morgen schon mit der Fähre über den Vierwaldstättersee über, fuhren dann durch die unzähligen Tunnel und Galerien der bekannten Axenstraßen, oberhalb des Sees nach Altdorf, zum Denkmal des eidgenössischen Freiheitskämpfers und National-Helden Wilhelm Tell.
Danach galt es, bei Nieselregen und später auch noch dichtem Nebel, den Klausenpass zu bewältigen, um im nächsten Tal, ab Glarus, den sehr spektakulären (18%) steilen und landschaftlich wie für Biker geschaffenen Pragelpass zu überqueren. Empfehlenswert ist hier eine Mittagsrast im schöngelegenen Panoramarestaurant auf der Schwammhöhe, mit super Aussicht auf den Klöntalersee, wo wir dann auch eine gesellige Essenspause einlegten.
Am Nachmittag ging es in nördlicher Richtung weiter, vorbei an mehreren Seen, um schlussendlich wieder mit der Fähre zurück ans Südufer des Vierwaldstättersees zu schippern, wo wir am späten Nachmittag dann auch wieder unser hochgelegenes Hotel erreichten.
Am Dienstagmorgen traten wir dann die Heimreise in 2 Gruppen an. Die eine Gruppe wählte die französische Variante über die Route des Crêtes, die andere Gruppe die deutsche Variante durch den Schwarzwald mit Abstecher beim BMW-Ausstatter Touratech in Niedereschach. Alles in allem ein absolut gelungenes Wochenende mit vielen Sehenswürdigkeiten (und 1700km). Die Schweiz hat viel zu bieten, allerdings ist es ein äußerst schwieriges Unterfangen, eine 13 Töffs umfassende Motorradgruppe über all die Pässe hinweg zusammenzuhalten.
Auf ein Neues in der schönen (aber teuren) Schweiz.
Grüezi alle miteinand, …
Jean NOEL