Nach Berlin, München, Paris, London, Hamburg und Wien, erlebten am zweiten Wochenende der Osterferien auch dieses Jahr wieder insgesamt 35 Teilnehmer ein abwechslungsreiches und äußerst interessantes Wochenende in den zwei großartigen spanischen Städten, Madrid und Toledo. Gegen 08:30 Uhr trafen an jenem Morgen die ersten am Flughafen ein und reihten sich nach Erhalt der Voucher erst beim Check-in und danach beim Security-Check ein. Kurz nach 10:30 Uhr starteten die Motoren und zweieinhalb Stunden später rollten wir in Madrid über die Landebahn. Madrid, die Hauptstadt Spaniens und der Autonomen Gemeinschaft Madrid befindet sich im Zentrum Spaniens auf 667m und ist damit die höchstgelegene Hauptstadt der Europäischen Union. Die Stadt gehört zur historischen Landschaft Kastilien und liegt inmitten der Meseta, der Hochebene von Kastilien. Nordwestlich der Stadt erheben sich die Berge der Sierra de Guadarrama, die man bei der Landung am Flughafen im Hintergrund deutlich erkennt. Der Großraum Madrid zählt sieben Millionen Einwohnern und ist nach London und Berlin die drittgrößte Stadt der Europäischen Union und die größte Stadt Südeuropas. Madrid ist der geographische, politische und kulturelle Mittelpunkt Spaniens und der Sitz der spanischen Regierung. In Madrid befinden sich sechs öffentliche Universitäten sowie verschiedene andere Hochschulen, Theater, Museen und Kultureinrichtungen. Zur Erinnerung: vor genau 10 Jahren, am 11. März 2004 wurden in der spanischen Hauptstadt, bei islamistisch motivierten Terroranschlägen, auf vier voll besetzte Nahverkehrszüge, insgesamt 191 Menschen getötet.
Unsere Führerin erwartete uns bereits in der Ankunftshalle und leitete uns schnell zum direkt vor der Tür wartenden Bus und schon ging es auf direktem Wege ins belebte Stadtzentrum von Madrid. Präzise manövrierte unser begabter Fahrer den Bus in den viel zu engen unterirdischen Busbahnhof, direkt am „Palacio Real“, aber bevor wir diesen besuchten mussten erst noch etliche Tapas im typischen und sehr stilvollen Tapas-Restaurant „Taberna Real“ direkt an der „Plaza de Isabel II“ vertilgt werden. Danach ging es dann per Pedes und auf direktem Wege durch den Park an den Statuen ehemaliger Könige vorbei, zurück zum nahegelegenen königlichen Palast. Nach kurzer Wartezeit und einem lockeren Security-Check konnten wir dann auch gleich, ausgestattet mit Audio-Guide und Kopfhörer in die königlichen Gemächer spanischer Herrscher eintreten. An der Stelle des Königspalastes wurde bereits in den Jahren 852 bis 886 eine maurische Burg (Aalcázar) errichtet. 1975, nach dem Tode Francos wurde Juan Carlos I. König und leitete die Demokratisierung ein. Wie üblich und überall in solch herrschaftlichen Häusern, Prunk, Glanz, Glitzer, Luxus, Glamour und Kostbarkeiten bis zum Abwinken - und fotografieren verboten. Vor dem Palacio war das dann erlaubt und so war dann dort das traditionelle Foto mit (fast) allen Teilnehmern fällig.
Nach einer kleinen Erfrischung auf einer sonnigen Terrasse ging die Stadtführung weiter und unsere qualifizierte und stets lächelnde Reiseführerin zeigte uns die spanische Hauptstadt ausführlich und gab unermüdlich jeweils die nötigen Erklärungen zu den unzähligen Sehenswürdigkeiten, ob Kathedrale, Plaza Mayor, Rathaus, Kilometer 0, Stadtpark „El Retiro“, ehemaliges Postgebäude, unzählige Plätze und Brunnen, bis wir vor dem „Santiago Bernabeu“ Stadion standen und in die heiligen Hallen des königlichen Fußballvereins Real Madrid eintreten durften und am Ende, ziemlich geschlaucht, im Hotel Senator abgeliefert wurden. Das zentral gelegene Hotel am Anfang der riesigen Fußgängerzone traf nicht jedermanns Geschmack und die Zimmer waren viel zu eng und stickig warm, die Klimaanlage nicht einschaltbar, der Deckenventilator ineffizient und wir müde und eben noch nicht an die Hitze und den spanischen Lebensstyl gewöhnt. Für die meisten war jetzt nur noch duschen und gemütlich was essen gehen angesagt.
Der ganze Samstag stand dann für individuelle Besichtigungen und Shopping zur Verfügung und so traf man an jenem Tag bei den diversen Sehenswürdigkeiten dieser grandiosen Metropole, immer wieder bekannte Gesichter.
Jeder kam auf seine Kosten, beim Flanieren, Fotografieren, Essen oder Einkaufen und am späten Nachmittag trafen die meisten Grüppchen und Pärchen wieder am Hotel ein, einige, um etwas später zur gebuchten Flamenco-Show zu schlendern, andere um sich ins Nachtleben zu stürzen oder einfach nur gemütlich zu dinieren. Zwei hatten sogar Tickets ergattert für das Heimspielt des „Real“ und zogen mit tausenden Fans zum „Stadio“.
Am Sonntagmorgen starteten wir dann alle pünktlich zur Abfahrt Richtung Toledo, ob mit Brieftasche, Reisepass und Autoschlüssel, oder nicht. Toledo, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz sowie der autonomen Region Kastilien-La Mancha liegt 65 km südsüdwestlich von Madrid am Fluss Tajo. Die Stadt hat rund 85.000 Einwohner und ist Sitz des Erzbistums Toledo. Zusammen mit Segovia und Ávila gehört sie zu den drei historischen Metropolen in der Umgebung der spanischen Hauptstadt. Toledo liegt etwa 100 Meter über dem Ufer des Flusses Tajo, der sich in Mäandern tief in den Felsen der Hochebene der Südmeseta eingeschnitten hat, und beherrscht die Flussquerung, die auch heute noch durch eine mittelalterliche Brücke repräsentiert wird. Wir sind früh dran und so fährt uns unser Busfahrer erst zu einem 1A Aussichtspunkt oberhalb der mittelalterlichen Stadt. Was für eine Aussicht, ein echter Panoramablick und die Kameras klicken um die Wette. Die ganze Altstadt mit der Kathedrale Santa María aus dem 13. bis 15. Jahrhundert und dem „Alcázar” aus dem 16. Jahrhundert, sowie zahlreichen weiteren Kirchen, einem Kloster und Museen wurde 1986 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Etwas später treffen wir unseren Guide am imposanten Stadttor, der 1550 errichteten „Puerta Nueva“ mit einem großen kaiserlichen Wappen auf der Außenseite. Vom Busbahnhof stiegen wir erst mal über mehrere Rolltreppen hoch in diese beeindruckende mittelalterliche Stadt. Von der Plaza Zocodover, direkt unterhalb des Alcazar de Toledo ging es durch enge Gassen zur Kathedrale, wo am „Palmsonntag“ gerade die Prozession der Pilger ankam.
Nach dem Zwischenstopp an besagter Kathedrale, dem kurzen Besuch einer Kunstschmiede sowie dem ausführlichen Besuch des Greco-Hauses führte der lokale Guide uns durch das ehemalige „Judenviertel“ zur äußerst sehenswerten, gänzlich erhaltenen mittelalterlichen Synagoge, „Santa María la Blanca”, die nach der Vertreibung der Juden 1492 als Kirchen genutzt wurden und weiter zur Kirche „San Juan de los Reyes”, wo man noch heute die Ketten der Sklaven sehen kann. Der etwas überheblich erscheinende Guide, machte sein Ding, führte uns umher, gab die nötigen und wichtigen Erklärungen und zog ohne Rücksicht auf Verluste durch die belebten und verwinkelten Gassen entlang prachtvoller Bauwerke wieder hoch zum Stadtzentrum und weiter zur Plaza Zocodover. Mehrmals erklärte er uns den Weg zum Restaurant wo das Mittagessen für unsere Gruppe ge ucht war sowie zum Busbahnhof wo uns später der Bus abholen sollte, verabschiedete sich kurz und verschwand in der Menschenmasse.
Das köstliche und üppige Mittagessen in einer Art Rittersaal im Untergeschoss eines guten Restaurants ließen sich alle Teilnehmer sehr gut schmecken und danach war sogar noch Zeit zum individuellen Spaziergang durch das mittelalterliche Städtchen, dem Besuch der Kathedrale, wenn man die lange Warteschlange am Eingang nicht scheute, und zum Kauf von einigen Mitbringsel.
Gegen 16:30 Uhr ging‘s dann „Rolltreppe abwärts“ zum Bus und über Madrid (einige wollten unbedingt noch mal zurück zum Hotel) weiter Richtung Flughafen. Beim Rückflug nach Luxemburg kam dann auch gleich die Frage auf, welche Stadt wir denn nächstes Jahr wohl besuchen werden.
Alain Burg