Man kann sicherlich behaupten, dass uns der diesjährige Saisonstart wieder mal absolut geglückt ist. Am 22. März flogen 13 Personen für eine Woche zum Motorradfahren (und Relaxen)
auf die Kanaren. Als wir am späten Nachmittag für die erste Nacht im bereits bekannten Jacaranda Hotel in
Adeja auf Teneriffa eincheckten, wartete Willi bereits an der Rezeption und nach dem recht schnell erledigten Papierkram wurden uns, für die nächsten fünf Tage, die sieben seit Wochen reservierten Leihmotorräder auch schon zugeteilt. Einmal kurz die Koffer umpacken, gemeinsames Abendessen und eine Runde schlafen, dann ging‘s auch schon los.
Sonntagmorgen 06:00 Uhr - Wecken - 07:00 Uhr Frühstück – 07:30 Treff am Motorrad in der Tiefgarage – 07:45 Abfahrt. Wir wollten die um 09:00 Uhr im 90km entfernten Santa Cruz de Teneriffa abfahrende Fähre nach Gran Canaria nicht verpassen und starteten deshalb zeitig. Nach dem eher bescheidenen Frühstück wurden noch schnell die Koffer mit der Garderobe für die zweite Wochenhälfte im „luggage-room“ abgestellt und schon rollten wir über die TF1 Richtung Fährhafen, ganz im Nordosten der Insel. Auf halber Strecke Richtung Santa Cruz de Teneriffa, konnten wir sie bereits sehen, die echt bedrohlich aussehende schwarze Gewitterwand, rechtsseitig vor uns über dem Meer. Das sah wirklich sehr düster aus und verhieß nichts Gutes. Die letzten Meter, quasi an der Einfahrt zum Fährhafen, begann dann auch leichter Nieselregen und wir hetzten schnell rüber zum Bürogebäude, um unsere Voucher gegen Tickets einzutauschen und wollten jetzt weder nass werden noch die gleich abfahrende Fähre verpassen. Wir fuhren als Letzte auf die Fähre auf und konnten nur staunen, wie schnell, sicher und stabil die Crew unsere Bikes befestigte. (? Wir ahnen Schlimmes!) Klappe zu und ab geht die Post. Als wir es uns wenige Minuten später zwei Decks höher in den Sesseln bequem machen verlässt die Fähre bereits den Hafen und schwenkt schon merklich. (Kann ja nur gut werden.) Wir schippern geradewegs in die dunkle Gewitterwand hinein, der Regen prasselt gegen die Panoramafrontscheibe, das Schiff schwenkt immer toller, die Sicht = gleich Null. Das Schiff kippt nach rechts und links, hoch und runter, auf und ab, hin und her, jeder macht sich so seine Gedanken und es wird still an Bord. Aber der Kapitän hat GPS, Radar und Echolot voll im Griff, ist auf Kurs und gibt richtig Gas, das können wir auf Gilberts, mit GPS ausgestattetem, Tablett sehen. Allmählich lässt der Regen nach, es klärt etwas auf und plötzlich können wir die Umrisse der Insel direkt vor uns sehen. Nach knapp anderthalb Stunden legen wir gegen 10:30Uhr im Hafen von AGAETE auf Gran Canaria an. Es ist noch frisch und bewölkt, aber es regnet nicht mehr und wir müssen uns nicht erst in Plastik hüllen, können gleich losfahren, was für ein Glück.
Es folgen drei Tage Fahrspaß pur auf kleinen, engen und verwinkelten Straßen und Wegen. Wir fahren annähernd alle Sträßchen auf der zerklüfteten, urigen Insel, einige sogar mehrmals, finden steile, gottseidank nahezu verkehrsfreie single-tracks, versteckte Seen, entlegene Dörfer, und hoch aufragende Felsen.
Es geht immer wieder Auf und Ab und es gibt Kurven jeglicher Art bis zum Abwinken. Das Hotel Gloria Palace in San Agustin war ein echter Glücksgriff und eine optimale Bleibe für unser Vorhaben.
Am Mittwoch zog die BMW-Karawane dann wieder Richtung Fährhafen, wobei die Strecke auf Grund technischer Probleme an der GS des Tourguides abgekürzt werden musste und eine ruppige Fahrt auf der direkten, steilsten und engsten Rampe, zwischen Feldern, Gärten und Häusern hindurch runter zur Schnellstraße und weiter nach Agaete eingeschlagen wurde.
Nach einer nur unwesentlich ruhigeren Überfahrt erwartete uns ein leicht gereizter Willi mit Motorradanhänger im Hafen von Santa Cruz de Teneriffa. Nach Aufladen der GS, dem Verstauen des Gepäcks und diversen Diskussionen ging es gleich mit nur mehr 6 Bikes, ohne Pierre aber immer noch mit demselben Tourguide (nur auf einer anderen GS) weiter. DANKE Pierre! Die Gruppe konnte somit aus nordwestlicher Richtung zum Fuße des Teide hochfahren und in einer großen Schleife auf der östlichen Seite runter zur Playa Fañabé kurven, wo wir uns erneut für die nächsten drei Nächte im Jacaranda einquartierten.
Am letzten Fahrtag war dann die große Teneriffarunde (1 x ganz rum) mit Teide und leckerem Fischessen im Fischrestaurant im äußersten Norden der Insel und via Masca-Tal zurück zum Hotel angesagt, wo Willi bereits auf uns wartete. Ein alles in Allem erfolgreicher Saisonstart.
Alain Burg